Je älter wir werden, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir
ein sogenanntes Vorhofflimmern entwickeln. Dabei findet sich anstelle
des normalerweise bestehenden, regelmässigen Sinusrhythmus (ausgehend
vom natürlichen Impulsgeber, dem Sinusknoten), ein chaotischer,
unregelmässiger Rhythmus mit Vorhofsfrequenzen von 300-600 Schlägen pro
Minute. Dadurch ist der Blutfluss im Vorhof gestört und es besteht das
Risiko, dass das Blut eindicken (koagulieren) kann. Der daraus
entstehende Thrombus birgt die Gefahr des Absetzens von kleinen
geronnenen Blutstückchen (sog. Embolien), welche kleine Blutgefässe in
anderen Organen (z.B. dem Gehirn) verlegen und dort zu Schäden führen
können (z.B. Hirninfarkt oder „Schlägli“). Deshalb muss beim
Vorhofflimmern immer überlegt werden, ob eine Blutverdünnung nötig ist.
In einigen Fällen kann das Vorhofflimmern auch zur Einbusse der
körperlichen Leistungsfähigkeit führen, vor allem bei jüngeren Menschen.
In diesem Falle steht uns die äusserliche Anwendung eines Stromstosses
unter Vollnarkose (Elektrokonversion; wird im Spital durchgeführt) zur
Verfügung, welcher zum Ziel hat, das Vorhofflimmern zu beenden und
wieder einen Sinusrhythmus herzustellen. Wenn diese Methode keinen
Erfolg bringt, kann über einen speziellen Herzkatheter eine thermische
Verödung der Flimmergebiete durchgeführt werden.